16 Tipps gegen Durchfall / Bewährte Hausmittel und andere Empfehlungen

Verunreinigte Nahrung (Lebensmittelvergiftung mit Viren oder Salmonellen-Bakterien), schlechte Hygiene, Medikamente, Antibiotikabehandlung – die Ursachen von Durchfall (Diarrhoe) sind vielfältig. Wobei es sich eigentlich nicht um eine Krankheit, sondern nur um ein Symptom handelt. Denn neben Magen-Darm-Infektionen kommen noch andere Ursachen für Durchfall in Frage: zum Beispiel Stress, Angst und Darmerkrankungen. Eine oft übersehene Ursache für chronischen oder regelmäßig auftretenden Durchfall sind Nahrungsmittel-Intoleranzen (zum Beispiel Laktose-Intoleranz oder Fruktose-Intoleranz) oder Nahrungsmittel-Allergien. Reizdarm und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zählen ebenfalls zu den Auslösern.

Von einer chronischen Durchfallerkrankung spricht man, wenn mehr als 3mal täglich zu dünne Stühle über mindestens zwei Wochen bestehen. Starker Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern ist immer ein Fall für den Arzt, ebenso wenn der Durchfall länger als zwei Wochen dauert oder zum Beispiel nach einer Fernreise auftritt.

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Unter anderem folgende Hilfen werden erwähnt: Elektrolytlösung, Loperamid hydrochlorid, Tee, Zwieback, gesalzene Schleimsuppe, Kohlepräparate, Heilerde, milchsäurebildende Bakterien, Hefezellen, Präparaten mit Colibakterien und Enterokokken, Homöopathie, kurzfristiges Fasten, Kräutertee, stilles Mineralwasser, Bananen, geriebene Äpfel.

  • SCHULMEDIZIN: Das empfehlen viele Ärzte bei Durchfall

  1. Durchfallerkrankungen klingen in über 90 Prozent aller Fälle nach ein paar Tagen von selbst ab. Die wichtigste Maßnahme bei jeder Art von Durchfall ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Mineralienverlusts.
  2. Um dem vorzubeugen, sollte eine sogenannte Elektrolytlösung getrunken werden. Das Rezept: 1/2 Teelöffel (TL) Kochsalz, 1/2 TL Kaliumchlorid, 1/4 TL Natriumbikarbonat, 2 Esslöffel (EL) Traubenzucker; alles auf einen Liter Wasser (abgekocht). Die einfache Rezeptur für leichtere Fälle: 1 TL Kochsalz und 4 EL Haushaltszucker auf einen Liter abgekochtes Wasser.
  3. Oft verschrieben werden Arzneimittel mit dem Wirkstoff Loperamid hydrochlorid (zum Beispiel enthalten in Imodium akut und vielen Nachahmerpräparaten). Loperamid ist der stärkste und meistverkaufte nicht rezeptpflichtige Anti-Durchfallwirkstoff auf dem deutschen Markt. Dennoch zweifeln viele Fachleute, ob die Einnahme in den meisten Fällen überhaupt Sinn macht, da lediglich die Darmtätigkeit unterdrückt wird. Nach Ansicht von Medizinern sei das in Ausnahmefällen bei chronischen Durchfallerkrankungen vertretbar. Eine aktive Unterstützung der Heilung findet aber nicht statt.
  4. Überhaupt sind Medikamente gegen Durchfall „meist nur dann sinnvoll, wenn der Ausgleich des Salz- und Elektrolytverlustes in Verbindung mit einer Diät (Tee, Zwieback, gesalzene Schleimsuppe etc.) zu keiner Besserung führt“, so die pharmakritischen Autoren des Buches „Bittere Pillen“.
  • NATURHEILVERFAHREN: Durchfall mit Bakterien behandeln

  1. Gerne genommen werden bei Durchfall Mittel, die Bakteriengifte binden. Dazu zählen insbesondere Kohlepräparate und Heilerde. Beide Präparate binden giftige Stoffe. Über ihre Wirksamkeit gibt es widersprüchliche Aussagen.
  2. Die geschädigte Darmschleimhaut aufbauen sollen Präparate mit Mikroorganismen. Dazu gehören milchsäurebildende Bakterien. Die Mittel müssen möglichst hoch dosiert sein, damit sie es zumindest in kleinen Mengen bis in den Darm schaffen. Präparate: zum Beispiel Lacteol, Omniflora, InfectoDiarrstop LGG, Antibiophilus, Hylak-Tropfen, Bio Cult.
  3. Hefezellen können ebenfalls einen heilenden Effekt haben (Vorsicht bei Hefe-Allergien); u.a.: Hamadin, Perenterol, Santax, Perocur forte.
  4. Auch von Präparaten mit Colibakterien und Enterokokken erhofft man sich bei Durchfall Linderung. Sie werden als Schleimhauttherapeutikum mit entzündungshemmender und immunregulierender Wirkung beworben. Produkte u.a.: Colibiogen (auch für Kinder), Symbioflor 2.
  • HOMÖOPATHIE: Durchfall lässt sich auch mit Komplexmitteln behandeln

  1. Als bewährte Einzelmittel werden von Homöopathen folgende Substanzen erwähnt:
  2. Veratrum album (Brechdurchfall mit großem Schwächegefühl)
  3. Arsenicum album (Durchfall mit starkem Durst), Nux vomica (Durchfall z. B. nach Genussmitteln)
  4. Antimonium crudum (Durchfall bei Erkältungskrankheiten; 3 mal 5 Globuli D4 bis D12
  5. Komplexmittel: z. B. Veratrum Pentarkan (DHU), Apodil Durchfall-Globuli (Odilien-Apotheke), Sulfur LM6 (Spagyros)
  • ERNÄHRUNG: Bei Durchfall kann kurzfristiges Fasten sinnvoll sein

  1. Weil die geschädigte Darmschleimhaut Nahrungsstoffe ohnehin kaum aufnehmen kann und Nahrungszufuhr den Durchfall eher verlängert, kann kurzfristiges Fasten (bis zu 24 Stunden) wirksam sein. Die Nahrung wird dabei durch einen milden Kräutertee, stilles Mineralwasser oder eine Elektrolytlösung (Rezept unter „Schulmedizin“) ersetzt. Auch ältere Kinder können vom Fasten profitieren.
  2. Die erste Nahrung kann aus zerquetschten Bananen, geriebenen Äpfeln (Pektin) und/oder Zwieback bestehen. Am nächsten Tag folgen gekochtes Gemüse, Gemüsebrühe, Kartoffeln, Brot – aber alles ohne Fett; auch Hühnchenfleisch wird in der Regel gut vertragen. Erst am dritten oder vierten Tag sollte man langsam wieder auf Normalkost umsteigen. Parallel können die Darmflora wiederherstellende Mittel sinnvoll sein (mehr dazu unter „Naturheilverfahren“).
  3. Weitere Nahrungsmittel, die helfen können: warmer Heidelbeersaft, Möhrensuppe, Wasserkakao, bittere Schokolade, Tee, Zwieback, gesalzene Schleimsuppe.
  4. Auf der Verbotsliste steht bei Durchfall Schwerverdauliches und alles, was den Darm reizt: z. B. Hülsenfrüchte, Vollkorn-Brot, gebratenes Fleisch, Pilze, Nüsse, alle Nahrungsmittel mit hohem Fettanteil, sehr Kaltes, sehr Heißes, Trockenobst, Eier, Rohkost, Kaffee, schwarzer Tee und Süßigkeiten.

 

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