Basische Ernährung: Gesünder leben mit basenbildenden Lebensmitteln

Basische Ernährung dürfte in vielen Fällen die richtige Antwort sein, wenn Ihr Arzt keine handfesten Ursachen für Ihre Krankheiten oder Befindlichkeitsstörungen findet. Ihr Organismus könnte übersäuert sein. Säuren und Basen müssen im Organismus immer in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. Wenn auf Dauer die Säuren überwiegen, weil Sie zuviele säurebildende und zu wenig basenbildende Lebensmittel essen, dann wird der Organismus schleichend krank, so die mittlerweile auch von vielen Medizinern geteilte Auffassung. Die Antwort: Konsequente Umstellung auf eine basische Ernährung.

Teststreifen für den pH-Wert: Messen Sie Ihren Morgenurin

Ein guter Hinweisgeber auf den Säurezustand des Gesamtorganismus ist der sogenannte pH-Wert des Urins. Teststreifen gibt es in Apotheken und Reformhäusern. Mit ihnen lässt sich ermitteln, ob der Urin eher basisch oder sauer ist. Die Farbe des Teststreifens gibt darüber Auskunft. Um Zufallsschwankungen auszuschließen, wird über mehrere Tage gemessen – früh, nachmittags und abends. In der Regel liegt der Morgenurin mehr im sauren Bereich, denn über Nacht werden Säuren über die Nieren ausgeschieden. Liegt der pH-Wert aber auch tagsüber mehrere Tage im sauren Bereich (unter pH 7), deutet dies auf eine Übersäuerung hin.

Zuviele säurebildende Lebensmittel? Basische Ernährung ist die Antwort

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Es wird zu viel von den falschen Dingen gegessen. Als Faustregel gilt: 80 Prozent basenbildende Lebensmittel (insbesondere Obst und Gemüse) und 20 Prozent säurebildende Lebensmittel. Oft genug ist das Verhältnis genau umgekehrt: Der Tag beginnt mit säurebildenden Genuss- und Lebensmitteln – Brötchen mit Wurst – und hört damit noch lange nicht auf.

Wer überwiegend säurebildende Lebensmittel (u.a. Käse, Fisch, Fleisch, viele Milchprodukte) isst sorgt dafür, dass sein Organismus langsam verschlackt beziehungsweise übersäuert, denn täglich sollten nur so viele Säuren im Organismus entstehen, wie auch ausgeschieden werden können. Für das leicht basische Blut sind kleine Mengen an Säuren kein Problem. Größere Mengen müssen u.a. durch basisch wirkende Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium neutralisiert werden. Wenn diese Mineralien in nicht ausreichenden Mengen vorhanden sind, werden die überschüssigen Säuren im Bindegewebe zwischengelagert. Anders kann der Körper den Säureüberschuss („Schlacken“) nicht bewältigen.

Sollte das Bindegewebe zum Säureendlager werden, sind langfristig Schäden an Knorpel, Sehnen und Bandscheiben unausweichlich.

Mit basischer Ernährung gegen Gelenkverschleiß und Osteoporose

Die Folgen zeigen sich u.a. durch eine nachlassende Elastizität von Sehnen und Knorpel. Darunter leidet dann auch wieder die Beweglichkeit der Gelenke. Am Schluss – nach Jahren und Jahrzehnten übersäuerter und ungesunder Lebensweise – hat man es dann mit massiven Beschwerden zu tun: Gelenkverschleiß, Rheuma, Rückenbeschwerden (Bandscheibenschäden). Was häufig als Alterserscheinung abgetan wird, ist oft ein ernährungsbedingter Säureschaden.

Hinzu kommt noch, dass der Körper versucht, die deponierten Säuren zu neutralisieren. Die dafür notwendigen Basen werden zum Beispiel aus Knochen und Zähnen geholt. Die Säuren, so wird es mittlerweile auch in der wissenschaftlichen Forschung gesehen, lösen das basisch wirkende Kalzium heraus. Diese Entmineralisierung kann zum Beispiel zu Osteoporose führen. Aber auch die Muskeln sind von der Entmineralisierung betroffen. Ihnen wird Magnesium entzogen – Krämpfe sind die Folge.

Säurebildende Lebensmittel: Das Bindegewebe wird schlaff

Die Verschlackung des Gewebes hat auch Folgen für die Schönheit. Dr. Robert Bachmann von der Allgäu-Klinik in Bad Wörishofen: „Leider ist das Unterhautgewebe einer der bevorzugten Orte, an denen der Körper unliebsame Substanzen ablagert. Als Reaktion auf die Belastung mit Schadstoffen oder Übersäuerung quillt die Haut auf und wird prall elastisch, denn der Körper versucht, die Giftstoffe im Gewebe durch Wassereinlagerungen zu verdünnen.“ Wird der Körper nicht entschlackt, dann erschlafft die Haut mit der Zeit, denn die Elastizität der Bindegewebsfasern geht zurück. Die Haut wird faltig und dünner.

Säuredepots ausräumen – den Organismus entschlacken: Mehr Obst und Gemüse essen

Das Ziel aller Entschlackungsprogramme ist es, die Säuredepots im Körper auszuräumen. Dr. Robert Bachmann: „So schafft man auf Dauer auch ausreichende Pufferkapazitäten, mit deren Hilfe Sie einen (gelegentlichen) Säureexzess problemlos verkraften können.“

Zum Glück gibt es viele Wege, den eigenen Organismus von überschüssigen Säureeinlagerungen zu entlasten. Und das Beste: Wer sich für ein Entschlackungsprogramm entscheidet, tut auch noch etwas für seine Figur. Suchen Sie sich Ihr ganz persönliches Programm aus, je nach Ihrer Lebenssituation:

  • Wenn Sie schon ernährungsbedingte Probleme mit Ihrer Gesundheit haben, empfiehlt sich das stationäre Heilfasten.
  • Bei gelegentlichen körperlichen Beschwerden machen Sie eine Fastenkur zu Hause. Fast schon problemlos sind einzelne Fastentage oder sogenannte Teilfastentage. Sie können zum Beispiel zwischen Obst-, Reis-, Molke-, Kartoffel- oder Sauerkrauttag wählen.
  • Am einfachsten, aber vielleicht auch am schwierigsten durchzuhalten, ist die Ernährungsumstellung. Denn auch wenn einzelne Fastentage vom Körper dankbar aufgenommen werden – wenn Sie sich die restliche Zeit überwiegend wieder mit säurebildenden Lebensmitteln ernähren, ändert sich langfristig gar nichts.

Basische Ernährung muss nichts Asketisches sein. Den ersten Schritt haben Sie schon getan, wenn Sie Ihren Fleisch- und Wurstkonsum halbieren und dann noch weiter herunterfahren und den Anteil an Obst und Gemüse stark erhöhen.

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