23 Tipps gegen Reizdarm / Aus Schulmedizin und Naturheilkunde

Bemerkbar macht sich der Reizdarm durch Bauchschmerzen, Störungen des Stuhlgangs und/oder Blähungen. Die Schmerzen treten oft morgens beim Aufstehen auf.

Phasen der Beschwerdefreiheit wechseln häufig mit Durchfall oder Verstopfung. Eine organische Ursache für den Reizdarm gibt es nicht. Vielmehr kommen folgende Auslöser in Frage: gestörte Darmflora, übersensibles darmeigenes Nervensystem, einseitige Ernährung, Stress, psychische Probleme. Viele Betroffene haben nicht nur Beschwerden im Darm, sondern auch in anderen Organen (z. B. Magen, Herz, Harnblase, Rücken) und seelische Beschwerden. Erstmalig tritt das Syndrom meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Schulmedizin

  1. Eine pauschale Therapieempfehlung für Reizdarm-Patienten gibt es nicht. Die Beschwerden sind sehr individuell ausgeprägt. Behandelt werden die vier typischen Symptome: Schmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung.
  2. Bei starken Schmerzen bzw. Darmkrämpfen kommen krampflösende Mittel in Frage (sogenannte Spasmolytika), in schweren Fällen auch Schmerzmittel.
  3. Gegen Durchfall und Verstopfung gibt es eine Vielzahl von Präparaten.
  4. Blähungen können mit entspre­­­chenden Mitteln verhindert werden. Entschäumende Medikamente sind dann sinnvoll, wenn bei der Verdauung Gase entstehen.
  5. Bei schweren Reizdarm-Beschwerden kommen auch Antidepressiva zum Einsatz, die normalerweise gegen Depression verordnet werden. Der Grund: Die Mittel wirken auch entspannend auf das Nervensystem des Darms.

Ernährung

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  1. Leider gibt es bis heute keine Reizdarm-Diät; es gibt nur Ernährungsempfehlungen die eventuell helfen. Häufig muss regelrecht experimentiert werden. Verzichtet werden sollte auf fettreiche Nahrungsmittel und solche, die zu Blähungen führen (z. B. Bohnen, Kohl, Erbsen, Zwiebeln) sowie auf scharf gewürzte Lebensmittel.
  2. Bei starken Blähungen sollte vorübergehend auch Rohkost (Gemüse und Obst) gemieden werden; gedünstetes Gemüse wird ohnehin meist besser vertragen. Ein hoher Ballaststoffgehalt in der Nahrung normalisiert bei Verstopfung häufig schon die Verdauung
  3. Die Ernährung eventuell mit Weizenkleie oder Leinsamen ergänzen (viel trinken!); bei Blähungen und Bauchschmerzen die Ballaststoffe jedoch reduzieren. Auf kalte Getränke sollte verzichtet werden.
  4. Darm­freundlich sind hingegen warme Getränke und Gemüsebrühen.
  5. Wichtig bei Reizdarm ist regelmäßiges Essen ohne Hektik möglichst zu immer gleichen Zeiten.
  6. Grund­sätzlich gilt für Reizdarm-Patienten: Mehrere kleine Mahlzeiten (immer gut kauen) sind wenigen großen vorzuziehen.
  7. Genussmittel wie Kaffee und Alkohol sind tabu, Rauchen natürlich auch. Ausgeschlossen werden sollte eine Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit. Ein Test mit einer milch- bzw. frucht­zuckerreduzierten Kost über zwei bis vier Wochen schafft häufig Klarheit.

Pflanzenheilkunde

  1. Bewährte Mittel zur unterstützenden Behandlung von Krämpfen und Schmerzen sind verschiedene Tees, insbesondere aus Pfefferminze, Anis, Fenchel oder Kümmel.

So helfen Naturheilverfahren bei Reizdarm

  1. Weil der Reizdarm vermutlich häufig mit einer gestörten Darmflora einher geht, versucht man durch die Gabe von (guten) Milchsäurebakterien (Probiotika) die Zusammensetzung der Darmflora wieder zu normalisieren. Hierzu zählen unter anderem Bifidobakterien und Laktobazillen. In Studien hat man z. B. eine deutliche Abnahme der Bifidobaktieren-Konzentration bei Reizdarm-Patienten festgestellt. Probiotikapräparate in verschiedenen Dareichungsformen gibt es in der Apotheke.
  2. Gute Erfahrungen haben Mediziner mit Heilfasten gemacht. Die Behandlung sollte stationär erfolgen (Kurklinik). Durch den drastischen Nahrungsentzug wird auf den Darm ein heilender Reiz ausgeübt, der die Regeneration der Darmflora fördert.

Homöopathie

  1. Folgende Einzelmittel kommen in Frage: Argentum Nitricum D12, Plumbum D4, D6, Belladonna D4, D6;
  2. Komplexmittel: Chamomilla Pentarkan (DHU), Plumbum Aceticum Oligoplex (Ma-daus), JSO Bicomplex 3 (Schüsslersalz Komplexmittel)

Auch das kann bei Reizdarm helfen

  1. Sinnvoll ist alles, was Ruhe und Entspannung fördert; das kann Yoga, autogenes Training oder eine andere Entspannungsmethode sein.
  2. Auch ein geruhsamer Spaziergang entspannt.
  3. Weiter sollte auf ausreichenden Schlaf geachtet werden.
  4. Schmerzlindernd können in leichten Fällen feuchtwarme Leibwickel oder warme Sitzbäder sein.
  5. Erfolgreich behandeln lässt sich das Reizdarm-Syndrom häufig mit psychologischen Verfahren. Insbesondere Hypnose und die kognitive Verhaltenstherapie haben sich bewährt. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie werden die mit dem Reizdarmsyndrom verbundenen ungünstigen Gedanken („Das Essen werde ich wieder nicht vertragen“ oder „Wo ist die nächste Toilette?“) analysiert und verändert.
  6. Bei der darmbezogenen Hypnose werden durch Suggestionen und Fanatasiereisen die Darmfunktion und das allgemeine Befinden (z. B. mangelndes Selbstvertrauen) der Patienten positiv beeinflusst.

 

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