Lippenherpes ist weit verbreitet: Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind Träger der Herpes-simplex-Viren. Doch nur bei ca. jedem fünften zeigen sich auch die Symptome von Lippenherpes. Sie sind meist leicht zu erkennen an den vielen kleinen wässrigen Bläschen auf den Lippen, die häufig jucken oder brennen. Nach einigen Tagen platzen sie auf und verkrusten. Die Erstinfektion erfolgt meist im Kinder- oder Jugendalter durch Küsse auf einen infizierten Mund.
Nach einer Infektion bleiben die Viren lebenslang im Körper (in den Nervenknoten) und können durch unterschiedliche Ursachen – Stress, Sonne, Erkältung, Ekel, Menstruation, Immunschwäche etc. – immer wieder aktiviert werden und sich als Lippenherpes bemerkbar machen. Bei allen Behandlungsmöglichkeiten geht es deshalb immer nur um die Abschwächung der Symptome.
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SCHULMEDIZIN und Lippenherpes: Empfohlen werden Zinksalben und Aciclovir
Rechtzeitig aufgetragen, können zinksulfathaltige Präparate (z. B. Lipactin-Gel oder Virudermin Gel) helfen. Auch Produkte mit dem Wirkstoff Aciclovir (z. B. enthalten in „Acic-Creme“, „Aciclobeta-Creme“ oder „Zovirax“) können die Herpesentwicklung hemmen.
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Doch der Einsatz ist mit Nebenwirkungen verbunden. Denn gegen Aciclovir entwickeln sich ziemlich schnell Resistenzen, die Wirksamkeit lässt nach. Aciclvir sollte nicht während der Schwangerschaft verwendet werden.
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PFLANZENHEILKUNDE: Melissenextrakt soll bei Lippenherpes helfen
Melissenextrakt beim ersten Kribbeln auf die Lippen auftragen. Das soll die weitere Ausbreitung der Bläschen verhindern.
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NATURHEILVERFAHREN und Lippenherpes: Gute Erfahrungen mit Honig gemacht
Auch mit Honig soll sich Lippenherpes behandeln lassen. Bei einer Studie wurde mit Honig getränkter Mull über mehrere Tage viermal täglich für zirka 15 Minuten auf die befallenen Lippenstellen gepresst. Die Erkrankungsdauer konnte reduziert werden.
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HOMÖOPATHIE und Lippenherpes
Folgende Einzelmittel haben sich bewährt: Lippenherpes bei fiebrigen Erkrankungen: Rhus toxicodendron; als Folge von Stress: Natrium muriaticum; bei Bläschen in Mund und auf der Zunge: Thuja; Einnahme: drei mal täglich drei Globuli D 12.
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ASIATISCHE MEDIZIN
Akupunktur kann zur allgemeinen Immunstärkung eingesetzt werden, sie ist nicht zur akuten Linderung der Lippenherpes-Beschwerden geeignet.
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ERNÄHRUNG und Lippenherpes: Aminosäure Lysin hilft – Schokolade, Erdnüsse und Kartoffelchips meiden
Es gibt Hinweise, dass bestimmte Aminosäuren in der Nahrung das Viruswachstum hemmen. So soll lysinreiche und gleichzeitig argininarme Kost dafür sorgen, dass Herpesinfektionen seltener auftreten; die Infektionen selbst sollen auch schneller wieder verheilen. Natürliche Lysinquellen sind: Fisch, Rind- und Hühnerfleisch, sowie Milchprodukte. Das zu vermeidende Arginin steckt unter anderem in Schokolade, Erdnüssen und Kartoffelchips. Hinweis: Auch Arginin ist eine wichtige Aminosäure, die zur Aufrechterhaltung von Körperfunktionen gebraucht wird.
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Auch das soll bei Lippenherpes helfen: Lippenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor
Der durch Sonnenstrahlen ausgelöste Lippenherpes lässt sich meist sehr gut durch intensiven Gebrauch von Lippenstiften mit einem hohen Lichtschutzfaktor unterbinden.
Auch wenn die Wirksamkeit noch nicht ausreichend belegt ist, kann der Einsatz von Strom sinnvoll sein. Über Apotheken wird ein batteriebetriebenes Herpes-Therapiegerät in Kugelschreibergröße vertrieben, das bei beginnender Lippenherpes auf die betroffenen Hautstellen aufgesetzt wird. Ein schwacher
Strom sorgt laut Hersteller dafür, dass der pH-Wert der Haut von ca. fünf auf unter zwei sinkt, was in Laborexperimenten die Ausbreitung der Viren verhindert haben soll.
Nicht zu empfehlen ist das Aufstechen der Bläschen, um so den Abheilungsprozess zu beschleunigen. Es besteht die Gefahr einer zusätzlichen Bakterieninfektion.
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Lippenherpes: Alles, was hilft