Studien zeigen: Westliche Ernährung mit hohem glykämischen Index fördert Akne und Hautunreinheiten Eskimos / Trotz fettreicher Nahrung keine Akne

Hautunreinheiten und Akne kommen in den Industrieländern häufig vor. Während der Pubertät sind zwischen 79 und 95 Prozent der Jugendlichen davon betroffen. Doch in den letzten Jahren nimmt Akne auch bei Erwachsenen zu. Ein Drittel der Fälle betrifft inzwischen die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahren. Studien zeigen: Westliche Ernährung mit hohem glykämischen Index sowie Milch und Milchprodukten fördert Akne und Hautunreinheiten.

Bis heute gehen viele Hautärzte davon aus, dass die Ernährungsgewohnheiten keinen Einfluss auf die Entstehung von Akne haben, da die Aktivität der Talgdrüsen in erster Linie hormongesteuert wird. Doch etliche Studien belegen mittlerweile einen Zusammenhang zwischen westlicher Ernährung und dem Auftreten von Akne.

1200 Ureinwohner von Papua Neuguinea regelmäßig auf Akne untersucht

So wurden über einen Zeitraum von mehreren Jahren 1200 Ureinwohner von Papua Neuguinea regelmäßig auf Akne untersucht: Es wurde keine einzige Akneerkrankung gefunden, weder bei Frauen noch bei Männern, egal wie alt sie waren. Auch eine Studie mit Aché-Indianern aus Paraguay brachte die gleichen Resultate.

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Diese Ergebnisse werden durch Beobachtungen anderer Forscher unterstützt. In Südafrika tritt Akne innerhalb der weißen Bevölkerung viel häufiger auf als z. B. bei den Bantu. Auch andere Ureinwohner, die Zulu, entwickeln erst dann Akne, wenn sie ihre Heimatorte verlassen und in die Städte ziehen.

Eskimos: Trotz der relativ fettreichen Nahrung keine Akne

Und schon vor 30 Jahren wurde beobachtet, dass die Inuit, eingeborene Eskimos, trotz der relativ fettreichen Nahrung keine Akne aufweisen. Auch brasilianische Jugendliche, die abseits der großen Städte leben, haben nur selten Akne. Doch wenn sie ihre Ernährung westlichen Gewohnheiten anpassen, verschlechert sich die Hautgesundheit.

Die Schlussfolgerung der Forscher: An den Hautun­reinheiten sind in starkem Maße die Ernährungs­ge­wohn­heiten der westlich orientierten Welt beteiligt.

Ursache von Akne: Nahrung mit einem sehr hohen glykämischen Index wie Süßigkeiten, Fertigprodukte, Weißbrot

Als Ursache wird der Verzehr von Nahrung mit einem meist sehr hohen glykämischen Index gesehen: Süßigkeiten, Fertigprodukte, Weißbrot etc.. Solche Nahrungsmittel führen zu einer andauernden Insulinaus­schüttung, was wiederum eine verstärkte Bildung von männlichen Hormonen zur Folge hat, die die Entstehung von Hautfett und Akne fördern.

Die Ernährung der Inuit zum Beispiel ist hingegen reich an hautfreundlichen Omega-3-Fettsäuren und antioxidativen Vitaminen und sie enthält weniger entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren, Getreide und weißen Zucker. Auch die Ernährung der Ureinwohner in Papua Neuguinea ist sehr hautfreundlich: Sie essen überwiegend Fisch, Früchte, Knollen und Kokosnussprodukte.

Keinen Zweifel an dem Zusammenhang zwischen Akne und westlicher Ernährung äußert in einem aktuellen Aufsatz der Hautexperte Bodo Melnik von der Universität Osnabrück. Für ihn ist Akne „das sichtbare metabolische Syndrom der Haut durch . . . westliche Fehlernährung.“ Den Hinweis auf die genetische Veranlagung lässt er nicht gelten. Sie tritt „ohne Zweifel in den Hintergrund.“

Intensive Konsum von Milch und Milchprodukten aller Art fördert Akne

Was viele Studien mittlerweile auch zeigen: Der intensive Konsum von Milch und Milchprodukten aller Art scheint an der Akneentwicklung beteiligt zu sein.

Eine Ernährung, die vor allem Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index bevorzugt, könnte vielen Aknepatienten helfen, sagen die Forscher. Sie verweisen auf Studien die zeigen, dass dann die Haut auch weniger Fett produziert. Zu den Nahrungsmitteln mit niedrigen Glyx-Werten gehören zum Beispiel viele Gemüsesorten und Hülsenfrüchte sowie Obstsorten und Nüsse.

Wie entsteht Akne?

Eine vermehrte Verhornung und Verengung der Talgdrüsenaus­­führungsgänge führt zusammen mit der gesteigerten Produktion von Hautfett (Sebum) zu Mitessern, den sogenannten Komedonen.

Die bakterielle Besiedelung der Haut und der Talgdrüsen mündet schließlich in entzündlichen Vorgängen, die als eitrige Pusteln sichtbar werden. Die übermäßige Produktion von Hautfett wird als eine der entscheidenden Ursachen von Aknepusteln betrachtet.

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