Wadenkrämpfe treten oft sporadisch auf, manchmal gehäuft während des Schlafs, aber auch bei sportlichen Aktivitäten. Zu schmerzhaften Muskelverhärtungen kommt es, wenn der Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wenn Magnesium und Kalzium fehlen, sind die Muskeln leichter erregbar und die Krampfbereitschaft steigt. Insbesondere im Sommer, wenn zu wenig getrunken wurde, treten verstärkt Wadenkrämpfe auf.
Auch ein genereller Magnesiummangel (Schwangerschaft, schweißtreibender Sport, langanhaltender Stress) kommt als Ursache in Frage, ebenso Stoffwechselstörungen (Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen).
Weitere mögliche Ursachen für Magnesiummangel und Wadenkrämpfe: u.a. Diäten, magnesiumarme Ernährung, Alkoholmissbrauch oder chronischer Durchfall. Anders sieht es beim Muskelkater aus. Hier liegt ein vorübergehender Muskelschaden durch Überlastung vor. Während man früher glaubte, dass saure Stoffwechselprodukte ihn hervorrufen („Übersäuerung“), werden heute Mikroverletzungen in dem überanspruchten Muskel als Ursache gesehen.
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SCHULMEDIZIN bei Wadenkrämpfen Muskel dehnen, Magnesiumpräparate
Als erste Hilfe bei Wadenkrämpfen immer zu empfehlen: Der Muskel muss gedehnt werden. Dazu wird im Sitzen oder Liegen das Bein gestreckt und die Zehen werden solange zum Körper gezogen (oder von jemandem gedrückt), bis die Schmerzen nachlassen. Dann wird die Muskulatur gelockert und die Dehnungsübung noch drei bis vier mal wiederholt, das reicht oft schon. Treten die Krämpfe häufiger auf und lassen sie sich nicht durch reichliches Trinken (z. B. magnesiumhaltige Mineralwässer) oder durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten zum Verschwinden bringen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch Krampfadern und Thrombosen sowie die Einnahme von Abführpräparaten und Entwässerungsmitteln (Diuretika) kommen als Ursachen in Frage.
Bei Muskelkater hilft ein Ruhigstellen der entsprechenden Muskulatur bzw. Beanspruchung bei geringerer Intensität. Verhütet wird Muskelkater durch eine vorsichtige Steigerung der körperlichen Belastung.
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PFLANZENHEILKUNDE und Wadenkrämpfe: Arnika, Franzbranntwein
Zur Linderung der Beschwerden bei Muskelkater: Arnika (zum Beispiel als Arnikatinktur oder Salbe zum Einreiben); gute Erfahrungen werden auch mit Franzbranntwein gemacht; mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.
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Folgende NATURHEILVERFAHREN helfen: Warme Wadenwickel, Dehnung der Wadenmuskulatur, entspannende Vollbäder, Unterwassermassagen, Sauna, heiße Duschen, Kneipp-Bäder
Bei der Behandlung von Wadenkrämpfen hat sich neben der Dehnung der Muskulatur (siehe „Schulmedizin“) auch Wärme bewährt, zum Beispiel im Anschluss an die Dehnung. Warme Wadenwickel können den verbleibenden Schmerz lindern und sie beugen auch weiteren Krämpfen vor. Da ein langsam erkaltender Muskel wieder zu Krämpfen neigt, sollte man die Wickel rechtzeitig abnehmen.
Empfehlenswert: regelmäßige Dehnung der Wadenmuskulatur kann die Häufigkeit von Krämpfen senken (Treppensteigen oder im Stand sich immer wieder auf den Zehen stellen).
Behandlung von Muskelkater: Warme, entspannende Vollbäder (z. B. mit Wacholderöl) am besten bevor sich die Schmerzen richtig bemerkbar machen (sie kommen nach acht bis 24 Stunden); sehr hilfreich sind auch klassische Massagen (sehr vorsichtig), ebenso Unterwassermassagen sowie Schwimmen in warmem Wasser (Therme). Auch schmerzlindernd: Saunagänge oder heiße Duschen; sie beschleunigen darüber hinaus die Regeneration.
Nicht nur Wärme, auch eine gezielte Kältebehandlung hat sich bei Muskelkater bewährt. Hier kommen Anwendungen nach Kneipp in Frage (kalte Arm- oder Beingüsse, nicht länger als 30 Sekunden); es gelten zwei Grundregeln: Kaltes Wasser nur auf einen warmen Körper. Und: Auf jede Kälteanwendung muss eine Wiedererwärmung erfolgen.
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HOMÖOPATHIE: Arnica, Bryonia, Magnesium phosphoricum, Rhus toxicondendron
Folgende Einzelmittel werden bei Muskelkater empfohlen: Arnica, Bryonia, Magnesium phosphoricum, Rhus toxicondendron (D3 bis D6); Komplexmittel (Mischung mehrerer Einzelmittel): z. B. Arnica e planta tota D6 (Wala) oder Pflügerplex Cuprum 145.
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ASIATISCHE MEDIZIN: Bei Wadenkrämpfen soll Akupunktur helfen
Bei wiederholt auftretenden Wadenkrämpfen kann Akupunktur helfen (Körperpunkt B 58); bei Muskelkater sind es die Punkte der jeweiligen Gliedmaßen.
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ERNÄHRUNG: Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen, magnesiumreiche Kost
Wadenkrämpfe: immer ausreichend trinken; insbesondere Freizeitsportlern wird empfohlen, vor körperlichen Aktivitäten Mineralwasser und Fruchtsaftschorlen zu trinken; auch salzhaltiges Gebäck (zum Beispiel Salzstangen) kommt als Mineralstoffspender in Frage. Generell empfiehlt sich eine magnesiumreiche Kost (z. B. Vollkornprodukte, Weizenkleie, Bananen, Haferflocken).
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Wadenkrämpfe: Alles, was hilft