Probiotika: Manchmal wirken sie sogar

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Probiotika (z. B. Lactobacillus und Bifidobacteria) eine entzündliche Darmentzündung abschwächen kann. Die Bakterien dämpfen die Entzündungsneigung des Darms.

Auch gesunde Menschen können von Probiotika profitieren

Eine neue Studie aus Finnland mit drei unterschiedlichen probiotischen Bakterienkulturen zeigt, dass die Entzündungsneigung des Körpers zurückgefahren werden konnte. Dabei zeigte sich, dass die Probiotika jeweils unterschiedliche Stärken haben, was für den kombinierten Einsatz spricht und gegen den Konsum eines einzigen Probiotikums.

Studie aus Kanada stellt einen Zusammenhang zwischen chronischer Müdigkeit und dem Zustand der Darmflora her

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Die Versuchsteilnehmer der Studie nahmen über einen Zeitraum von zwei Monaten Probiotika der Art Lactobacillus casei ein. Die mit chronischer Müdigkeit oft einhergehenden Angstsymptome gingen signifikant zurück. Für die Forscher ist das ein interessantes Ergebnis, denn es zeigt, dass der Darm nicht nur ein Verdauungsorgan ist, sondern auch Auswirkungen auf geistige Prozesse hat. Und es unterstreicht die Bedeutung gesunder Ernährung auf die mentale Leistungsfähigkeit.

Cholesterin im Blut geht zurück

Jüngst ist Wissenschaftlern der Universität in Tehran der Nachweis gelungen, dass eine bestimmte probiotische Joghurt-Zubereitung (Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium lactis) die Cholesterinmenge im Blut spürbar senken kann (Gesamtcholesterinspiegel). Bei anderen Blutwerten hingegen wurden keine Änderungen festgestellt.

Allergisch bedingte Entzündungen der Nasenschleimhaut geht zurück

 Mehrere Studien haben gezeigt, dass Probiotika allergisch bedingte Entzündungen der Nasenschleimhaut (allergische Rhinitis) positiv beeinflussen können. Die Symptome wurden schwächer und auch die Menge der zur Behandlung eingesetzten konventionellen Medizin konnte verringert werden. Wurden Probiotika zur Unterstützung bei der Behandlung von Asthma eingesetzt, zeigten sich hingegen keine positiven Effekte.

Die Dauer des Durchfalls wird um etwa einen Tag verkürzt

Akute Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern, wie sie zum Beispiel nach einer Antibiotikatherapie häufig auftreten, lassen sich mit Lactobacillus-Stämmen verkürzen. Diese Wirkung von Probiotika (insbesondere Lactobacillus GG) ist schon seit über 30 Jahren bekannt. Die Dauer des Durchfalls wird um etwa einen Tag verkürzt. Auch andere Krankheiten lassen sich bei Kindern mitunter gut mit Probiotika behandeln. Zurückgeführt wird das u.a. darauf, „dass die Darmbarriere altersbedingt noch nicht ausgereift ist“, so Stefan Bischoff von der Universität Hohenheim.

Verzehr von Milchsäurebakterien regt das Immunsystem an

Untersuchungen an Menschen und Tieren stützen die Vermutung, dass der Verzehr von Milchsäurebakterien das Immunsystem anregt, was zu einer Stärkung der Widerstandskraft führen kann. Aber auch hier zeigt sich, dass nicht alle Probiotika in allen Verarbeitungsformen gleich gut wirksam sind.

Alexa Meyer vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien hat normalen Joghurt mit Actimel verglichen und wird auf „Spiegel-online“ mit folgendem Resümee zitiert: „Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen normalem Joghurt und Actimel – und ein vorbeugender Effekt konnte bisher nicht bewiesen werden."

Lesen Sie alle Teile des Berichts

  1. Probiotika: Gute Milchsäure produzierende Bakterien

  2. Probiotika: Bei jedem Menschen wirken sie anders

  3. Wenn schon Probiotika, dann mehrere Stämme

  4. Probiotika oder Prebiotika?

  5. Probiotika: Manchmal wirken sie sogar

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