Gute und schlechte Kohlenhydrate: Richtig abnehmen mit der Stoffwechseldiät

Die Stoffwechseldiät, bei der die Kohlenhydrate bewertet werden (gute Kohlenhydrate vs. schlechte Kohlenhydrate) gibt es verschiedenen Varianten, die sich in einigen Punkten unterscheiden. Einen gemeinsamen Nenner haben sie aber alle: Das Abendessen sollte ziemlich kohlenhydratfrei sein, von ein paar guten Kohlenhydraten abgesehen.

Ernährung nach Montignac

Die Ernährungslehre des Franzosen Michel Montignac baut auf dem Glykämischen Index (GI) auf. Er nimmt eine recht strenge Einteilung vor: GI-Werte bis 35 sind sehr gute Kohlenhydrate. Sie dürfen mit einer beliebigen Menge an Eiweiß und Fett kombiniert werden. Der Grund: Da niedrige Index-Werte den Blutzuckerspiegel nur wenig ansteigen lassen, kann das Fett in der Nahrung nicht gespeichert werden. Ausführlich Tabellen mit Glykämischen Index-Werten finden Sie hier.

Gute Kohlenhydrate haben Indexwerte von 35 bis 50. Sie sollten nicht mit Fett kombiniert werden. Ausnahmen sind Pflanzenöle auf Salat oder Mahlzeiten mit Fisch.

Schlechte Kohlenhydrate liegen im Bereich von 50 bis 100. Auf sie sollte möglichst ganz verzichtet werden.

Eine weitere Besonderheit der Montignac-Diät ist seine Einteilung in zwei Phasen:

Phase 1: Gewichtsreduktion

In Phase I (sie dauert 3 bis 6 Monate und manchmal auch länger) geht es um Gewichtsreduktion. Diese Phase ist mit einigen Einschränkungen in Punkto Lebensmittelauswahl verbunden. Denn es sind nur Kohlenhydrate mit niedrigem (bis 50) oder sehr niedrigem (bis 35) glykämischen Index erlaubt.

Montignac: „Nur unter diesen Bedingungen ist die Insulin-Aus­schüttung so gering, dass die Fette, die sich zur gleichen Zeit im Blut befinden, nicht gespeichert werden. Im Gegenteil – es können sogar Fettreserven abgebaut werden.“

Phase 2: Gewichtstabilisierung

In der anschließenden Phase II geht es nicht um Gewichtreduktion, sondern um Gewichtsta­bili­sierung. Deshalb können mehr Lebensmittel beim Kochen berücksichtigt werden. Hier lautet das Ziel, dass das blutzuckersteigernde Gesamtergebnis nicht über dem Durchschnitt von 50 liegen sollte.

Mehr in: „Satt & Schlank. Die deutsche Küche nach der Montignac-Methode“ von Gabriele Lehner (Arthulen-Verlag)

Dr. Strunz-Diät: Metabolic Power

Der „Lauf-Papst“ Dr. Ulrich Strunz vertritt folgendes Konzept: Abnehmen funktioniert dann, wenn wir unsere körpereigenen Enzyme für die Fettverbrennung aktivieren. „Wer Kohlenhydrate isst, schaltet diese Enzyme aus“.

Sein Programm umfasst drei Stufen:

In der ersten Woche isst man keine Kohlenhydrate, egal ob gute oder schlechte. Die Ernährung besteht vor allem aus Eiweißshakes (die Dr. Strunz – ganz Geschäftsmann – auch selbst verkauft), viel Wassertrinken und Salat.

Bis zu drei Kilogramm Salat und Gemüse

Stufe zwei geht über drei Wochen: Erlaubt sind täglich drei Mahlzeiten; auf Kohlenhydrate wird weitgehend verzichtet, erlaubt sind viel Salat und Gemüse (bis zu drei Kilogramm, davon möglichst viel frisch), Fleisch und Fisch.

Nach vier Wochen sind wieder Kohlenhydrate erlaubt, auch die eher schlechten  – Kartoffeln, Nudeln, Brot und Reis – wenn auch in kleinen Mengen; hin und wieder ein Glas Wein. Fertigprodukte sind grundsätzlich verboten. Parallel dazu muss ein Sportprogramm absolviert werden.

Mehr in: Die neue Diät: Fit und schlank durch Metabolic Power, von Ulrich Strunz (Heyne-Verlag)

Dr. Pape: Schlank im Schlaf

Wer richtig abnehmen will, muss sich im Biorhythmus des Stoffwechsels ernähren. Das ist das Leitmotiv des Mediziners Dr. Detlef Pape. Er und andere haben die „Schlank im Schlaf“-Ernährung entwickelt.

Die Empfehlung: Nicht mehr als täglich drei Mahlzeiten.

Der Tag beginnt mit einem Kohlenhydrat-Frühstück (ohne Eiweiß, also zum Beispiel ohne Milch und Ei); hier sind auch die schlechten Kohlenhydrate in Form von Brot und Brötchen erlaubt, denn die Energiespeicher sind leer.

Mittags: Kohlenhydrate und tierisches Eiweiß satt

Mittags muss nicht getrennt werden, „da jetzt Kohlenhydrate und tierisches Eiweiß in hohem Maße von der Muskelmasse aufgenommen werden.“ Um diese Zeit wandern kaum Nährstoffe in die Fettzellen, ist sich Dr. Pape sicher

Das Abendessen sollte hingegen ausschließlich aus einer eiweißreichen und kohlenhydratarmen Mahlzeit bestehen, damit wenig Insulin ins Blut ausgeschüttet wird. Als Folge können die Wachstumshormone – die ein direkter Gegenspieler des Insulins sind – des Nachts ungestört tätig werden und unter anderem auch die Fettreserven anzapfen. Bei einem kohlenhydratreichen Abendessen mit viel Brot, Kartoffeln oder Nudeln wird dieser Mechanismus außer Kraft gesetzt.

Mehr in: „Schlank im Schlaf“ von Dr. Detlef Pape (GU Verlag)

Dr. Funfack: Metabolic Balance

Diese Diät wird von ihrem Erfinder, dem Arzt Dr. Wolf Funfack, als „Stoffwechselprogramm zur Gesundheitsförderung und Gewichtsregulierung durch Umstellung auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung“ beschrieben.

Ernährungsumstellung in vier Phasen

Die Ernährungsumstellung findet in vier Phasen statt, wobei auf gute Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index zurückgegriffen wird. Die wichtigsten Grundregeln sind täglich drei Mahlzeiten (wie bei ‘Schlank im Schlaf’) und fünf Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten, die letzte sollte vor 21 Uhr eingenommen werden.

Die Ernährungsumstellung findet unter Anleitung statt – entweder als Einzelbetreuung oder in Gruppen (Kosten: zwischen 300 und 400 Euro für drei Monate).

Die Besonderheit ist: Jeder Teilnehmer erhält einen eigenen Ernährungsplan mit den erlaubten (weil verträglichen) Lebensmitteln, die ein Computer­pro­gramm u.a. auf der Grundlage der individuellen Blut­werte ermittelt hat. Betreut werden die Teilnehmer von Metabolic Balance von Ärzten, Heilpraktikern oder Ernährungsberatern.

Mehr in: „Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm“ von Dr. Wolf Funfack (Südwest-Verlag)

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