Zucker-Alternativen

 Kristallzucker, der zu rund 15 Prozent in der Zuckerrübe enthalten ist, hat es derzeit nicht leicht. Er bekommt Druck von allen Seiten. Insbesondere die Lebensmittelindustrie mag ihn gar nicht mehr. Er steht in Konkurrenz zu immer exotischeren Süßungsmitteln, die alle eine höhere Süßkraft haben.

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  1. Stevioside, die aus der Steviapflanze gewonnen werden, gehören zu den neueren Konkurrenten.
  2. Cyclamat und Aspartam sind zwei andere bekannte Süßstoffe.
  3. Dann gibt es noch eine Vielzahl von Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit, Xylit und wie sie alle heißen.
  4. Und natürlich nicht zu vergessen Fruktose-Sirup, der neue Liebling der Ernährungsbranche.

Einige der Vorteile von Fruktose aus Sicht der Nahrungsmittelindustrie sind: die Süßkraft ist höher als bei Kristallzucker, er ist leichter dosierbar, kristallisiert so gut wie gar nicht aus und hält zum Beispiel Backwaren feucht (wir sagen dann: „schön saftig“).

Fruktose wird sehr viel schneller in Körperfett umgewandelt als normaler Zucker

Der Nachteil (aus Sicht der Konsumenten): Fruktose wirkt sich ungünstig auf den Stoffwechsel aus und begünstigt Übergewicht. Denn Studien haben gezeigt, dass zugesetzter Fruktosesirup vom Körper sehr viel schneller in Körperfett umgewandelt wird als normaler Haushaltszucker. Das ist auch einer der Gründe, warum Fruktose als Diabetikerzucker ausgedient hat. Diesen Mechanismus hat man aber nur bei industriell hergestellter Fruktose entdeckt. Fruktose in Obst zeigt diese Auffälligkeiten nicht, vermutlich aufgrund der reichlich vorhandenen Begleitstoffe.

Und wie reagiert die Ernährungsindustrie? Ein Blick auf das Kleingedruckte von Müsliriegeln, vielen weichen Backwaren und anderen Süßigkeiten macht deutlich – es scheint nicht mehr ohne Fruktorse zu gehen, der häufig mit Glukose gemischt wird („Glukose-Fruktose-Sirup“).

Auch in Konserven ist er mittlerweile zu finden. Ob Kirschen, Pflaumen oder Pfirsichhälften – sie schwimmen immer häufiger in dieser sirupartigen Flüssigkeit; ebenso wie gebrauchsfertiger Rotkohl oder saure Gurken. Die Getränkeindustrie hat Fruktose ebenfalls für sich entdeckt, auch wenn hierzulande (noch) keine Verhältnisse wie in den USA herrschen, wo bei normalen Softdrinks gar nichts mehr ohne Fruktose geht.

In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf das Produktetikett. Denn noch gibt es Hersteller, die nicht jede technologische „Errungenschaft“ mitmachen und ihre Produkte ausschließlich mit Kristallzucker süßen.

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