Shiitake: Ein Pilz der schmeckt und heilen kann / Die Hintergründe der asiatischen Ernährungsheilkunde – Teil 1

Gesundheit und ein langes Leben – wer wünscht sich das nicht. Für viele faszinierend ist da immer noch der Blick nach China, Japan oder Korea. Denn dort, so vermutet man, sind Gesundheit und Lebensstil enger miteinander verwoben als bei uns. Und in der Tat: So manche Erkenntnisse aus der asiatischen Ernährungsheilkunde lassen auch westliche Wissenschaftler erstaunen. Doch vor übertriebenen Erwartungen sollte man sich hüten: Ein paar Pillen aus geheimnissvollem Algenpulver wiegen keine ungesunde Lebensführung auf. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Trends vor.

Der Shiitake-Pilz wird in der Medizin zu Heilzwecken eingesetzt

 Welches gesundheitsfördernde und medizinische Potential in vielen asiatischen Pilzen steckt, hat man hierzulande erst vor einigen Jahren erkannt. In China und Japan hingegen wird zum Beispiel der Shiitake-Pilz schon seit tausenden von Jahren als Nahrungsmittel verzehrt und in der Medizin zu Heilzwecken eingesetzt. In den dortigen Wäldern kommt er wildwachsend vor, doch die meisten käuflich erhältlichen Pilze stammen alle aus Zuchtbetrieben. In Europa wächst der Shiitake nicht in der freien Natur, wird aber auch bei uns in steigendem Maße kultiviert. Nach dem Champignon ist er der meistangebaute Speisepilz überhaupt.

Shiitake lässt das schlechte LDL-Cholesterin sinken

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In der Küche ist der Shiitake unter anderem wegen seines interessanten Aromas begehrt. Insbesondere in Japan findet er aber auch in gesundheitsbetonten Speisen („Yakuzen“) reichlich Verwendung. Die Liste der guten Wirkungen ist lang: So regt er unter anderem die Produktion von Abwehrzellen an und lässt das schlechte LDL-Cholesterin sinken. Auch bei zu hohem Blutdruck und Darmträgheit wird der Pilz empfohlen. Häufigere Shiitakemahlzeiten sollen zum Beispiel bei Magenproblemen, Kopfschmerzen oder Entzündungen Linderung verschaffen. Doch Vorsicht: Nach dem Verzehr können in einzelnen Fällen Hautreaktionen auftreten. In den meisten Fällen handelt es sich um die sogenannte Shiitake-Dermatitis, die sich durch streifenförmige, peitschenhiebähnliche Rötungen am Körper, Armen, Beinen sowie im Nackenbereich bemerkbar macht.

Shiitake enthält pharmakologisch interessante Inhaltsstoffe

Mittlerweile gut untersucht sind die pharmakologisch interessanten Inhaltsstoffe von Shiitake: Zu ihnen gehören zum Beispiel Lentinan, LEM oder Thioprolin. Lentinan gehört zu den sogenannten Polysacchariden und wurde schon vor einigen Jahren in Japan aus Shiitakepilzen extrahiert und dort als Medikament zugelassen. Eingesetzt wird Lentinan bei der Behandlung von einigen Krebsarten. LEM wird aus bestimmten Teilen des Shiitake gewonnen und soll gegen erhöhte Cholesterinwerte helfen. → weiter mit Seite 2

Lesen Sie alle Teile des Berichts

  1. Shiitake: Ein Pilz der schmeckt und heilen kann

  2. Krebsbehandlung: Vorsicht vor pulverisierten Heilpilzen als Kapseln oder Pillen

  3. Fermentierte Lebensmittel: Tempeh, Sufu, Natto und effektive Mikroorganismen

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