Öl aus Borretsch- oder Leinsamen für schönere Haut. Höhere Hautfeuchtigkeit, weniger rauh und schuppig, Faltentiefe der Haut bleibt gleich

Macht eine Ernährung mit Öl aus Borretsch- oder Leinsamen schönere Haut? Die Wissenschaftlerin Silke De Spirt ist dieser Frage an der Universität Düsseldorf mit einer Studie nachgegangen. 45 Teilnehmer, die unter trockener Haut litten, machten mit: 15 Probanden schluckten 12 Wochen lang pro Tag 2,2 Gramm Leinsamenöl in Weichgelatinekapseln. Eine andere, gleichgroße Gruppe bekam die gleiche Menge an Borretschsamenöl. Eine dritte Gruppe erhielt ein wirkungsloses Placebo.

Nach 12 Wochen wurde die Hautoberfläche der Teilnehmer mit wissenschaftlichen Methoden

beurteilt. Das Ergebnis: Die Haut war fühlbar schöner und gesünder geworden. Und zwar in ziemlich beeindruckender Weise.

Öl aus Leinsamen und Borretsch erhöhen die Hautfeuchtigkeit

Gemessen wurde u.a. Rauhigkeit und Schuppigkeit. Insbesondere in der Leinsamengruppe nahmen beide Werte um über 30 Prozent ab. Etwas geringer war die Abnahme in der Borretschsamenöl-Gruppe. Dieser Effekt ist deshalb bedeutsam, weil „eine erhöhte Rauhigkeit und Schuppigkeit charakteristisch für trockene Haut ist“, so Silke De Spirt.

Auch die Hautfeuchtigkeit und damit die Barrierefunktion der Haut verbesserte sich: In der Leinsamengruppe um fast 40 Prozent und um fast 20 Prozent in der Borretschsamen-Gruppe.

Die Faltentiefe der Haut wurde ebenfalls nach 12 Wochen vermessen: Hier hatte sich in beiden Gruppen so gut wie nichts verändert. Die Erklärung: Faltenentstehung hat etwas mit der Kollagenmenge in der Haut zu tun, die durch die Inhaltsstoffe der Öle nicht beeinflusst wird.

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Auch der Frage, wie sich in den 12 Wochen die Entzündungsneigung der Haut entwickelt hat, ging man mit einem speziellen Test nach – mit erstaunlichen Ergebnissen: In der Leinsamengruppe halbierte sich der Wert fast; mit minus 35 Prozent war der Rückgang der Entzündungsneigung in der Borretschsamenöl-Gruppe etwas geringer.

Hoher Anteil an Linol- und Linolensäure in Leinsamen und Borretschsamen

Zusammengefasst: Die Hautgesundheit profitiert von beiden Ölen. Vermutet wird, dass die Wirkung mit dem hohen Anteil an Linol- und Linolensäure in den Ölen zusammenhängt, die zu den körpereigenen Fettsäuren gehören. Insbesondere im Leinsamenöl ist viel hautfreundliche Alpha-Linolensäure enthalten.

Dass es die Inhaltsstoffe der Öle sind, die für die Wirkung verantwortlich sind, wurde auch bei der Untersuchung mit einem anderen Öl deutlich: Hier schickte Silke de Spirt Distelöl ins Rennen.

Die Ergebnisse waren mäßig: Die Hautfeuchtigkeit nahm nur um 13 Prozent zu, Rauhigkeit und Schuppigkeit gingen lediglich um 10 bzw. 14 Prozent zurück. Und der wichtige Wert für die Hautgesundheit, die Entzündungsneigung, ging gerade einmal um sieben Prozent zurück.

Fazit: Wer unter trockener Haut leidet, sollte nicht nur Cremes vertrauen, sondern in der kalten Küche Leinsamen- oder Borretschsamenöl verwenden oder morgens und abends jeweils einen Esslöffel zu sich nehmen. Und dafür bei anderen Gerichten mit Fett etwas sparsamer sein.

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