Multitasking macht krank

Können Sie Multitasking? Können Sie gleichzeitig essen, die Zeitung lesen, nebenbei eine angeregte Konversation führen, zwischendurch immer wieder Notizen machen für eine Feier in 14 Tagen etc.? Dann lassen Sie das besser sein. Denn wer sich so durchs Leben kämpft, lebt nicht nur ziemlich stressig, sondern handelt auch noch äußerst ineffizient.

Viele Dinge auf einmal regeln zu können – diese Fähigkeit schreibt man gerne Frauen zu. Popularisiert wurde diese Sichtweise in den letzten Jahren zum Beispiel von der Literatur-Professorin Gertrud Höhler.

Frauen sind Multitasking-Expertinnen. Stimmt das überhaupt?

Ob das überhaupt stimmt, wurde nie groß hinterfragt. Als nettes Partygespräch taugt die Vermutung aber auch heute noch.

Mittlerweile zeigt sich etwas anderes: Multitasking kostet Zeit und Nerven. „Wissenschaftliche Studien haben herausgefunden, dass man eine höhere Fehlerquote hat und mehr Zeit benötigt, wenn man verschiedene Aufgaben gleichzeitig statt hinterein-ander bewältigen möchte“, sagt zum Beispiel Susanne Roth, Expertin für Arbeitsorganisation aus Bonn.

Nur eine Sache auf einmal, sonst leidet die Effizienz

Dass der Mensch eigentlich nur eine Sache auf einmal machen kann, wird durch psychologische Studien immer wieder belegt. Ganz aktuell hat das auch eine Untersuchung an der Universität von New Hamshire, USA, bestätigt.

Andrew Leber, Psychologe: „Es leidet die Effizienz, wenn wir mehrere Dinge auf einmal erledigen.“ Eins nach dem anderen zu tun, sei allemal besser und viel weniger fehleranfällig. „Nicht zu unterschätzen ist auch die Hektik und der Stress, die dabei entstehen“, so auch Susanne Roth.

Multitasking macht auf Dauer krank. Insbesondere in der Arbeitswelt ist dieser Handlungsstil ein echtes Problem: Wer alle fünf Minuten seinen Email-Briefkasten durchsieht, wird von anderen Arbeiten abgelenkt. Deshalb sollte als Maxime gelten:

Alles, was von einer Hauptaufgabe abhält, kommt später an die Reihe und hat zu warten.

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