Lebensmittel-Zusatzstoffe die uns krank machen können

Auch wenn wir eigentlich auf eine gesunde Ernährung achten, nehmen wir manchmal Stoffe und Zusätze mit dem Essen auf, die unserem Körper nach Ansicht von Wissenschaftlern langfristig gar nicht gut bekommen. Lesen Sie, um welche es sich unter anderem handelt.

  • Glutamat

Der Geschmacksverstärker wird als Hormonstörer eingestuft. Er wirkt im Gehirn genau dort, wo der Appetit gesteuert wird. Die Folge ist, dass wir von einem mit Glutamat versetzten Nahrungsmittel mehr als üblich essen. Auch künstliche Aromen, die Nahrungsmittelgeschmack vortäuschen, greifen in körpereigene Vorgänge ein.

  • Bisphenol A

Der Plastikgrundstoff steckt in Babyfläschchen, Wasserkochern, Rührschüsseln etc. Bei Experimenten mit Mäusen wurde u.a. eine Störung der Sexualentwicklung nachgewiesen. Einige Forscher bringen den Stoff auch mit dem weltweit zunehmenden Übergewicht in Verbindung.

  • Perfluorcarbone (PFC)

Sie stecken zum Beispiel in Teflon beschichteten Bratpfannen. Eine aktuelle Studie aus den USA mit 26.000 Frauen sieht einen Zusammenhang zwischen dem PFC-Gehalt im Blut und einem früheren Eintritt in die Menopause. Teflon-Hersteller Dupont reagierte prompt: Bis 2015 soll es keine PFC-Pfannen mehr geben.

  •  Süßstoffe

Um fast keinen anderen Zusatzstoff gibt es soviel wissenschaftliches Pro und Contra wie um Süßstoffe. Die Hersteller halten sie für unbedenklich. Doch die Kritiker wollen nicht verstummen: Für sie stören Süßstoffe die hormonelle Nahrungsverarbeitung. Auch wird z. B. ein Zusammenhang zwischen dem Genuss von Diätgetränken und einem erhöhten Risiko für Fetteinlagerungen im Bauchbereich, Bluthochdruck und Insulinresistenz gesehen.

  •  Azofarbstoffe

Bestimmte Lebensmittelfarben sind insbesondere für Kinder bedenklich, dazu gehören Azo-Farbstoffe. Hergestellt werden sie aus Anilin, einer aus Erdöl gewonnenen Substanz. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Farbstoffe für Leder und Textilien oder für Lebensmittel handelt. Die dahinter stehende Kohlenstoffchemie ist immer dieselbe.

Viele Azofarben gehören zu den gesundheitsschädlichsten Färbemitteln überhaupt. Deshalb sind für das Färben von Nahrungsmitteln nur die Farben zugelassen, die am wenigsten für problematisch gehalten werden:

  1. E 102 (Tartrazin, gelb; in Limonaden, Eis, Desserts, Kuchen etc.)
  2. E 110 (Gelborange; in Süßwaren, Keksen, Kuchen etc.)
  3. E 122 (Azorubin, rot; in Knabberartikeln, Desserts, Keksen etc.)
  4. E 123 (Amaranth, rot; in Likören und Spirituosen)
  5. E 124 (Cochenillerot; in Süßwaren, Würzmitteln, Limonaden etc.)
  6. E 129 (Allurarot; in Limonaden, Süßwaren etc.)
  7. E 151 (Brilliantschwarz; in Süßwaren)
  8. E 154 (Braun FK, in Räucherhering)
  9. E 155 (Braun HT; in Keksen, Kuchen, Süßwaren)
  10. E 180 (Litholrubin, rot; essbare Käserinde).

Doch genau hier beginnt der Streit. Während die offiziellen Stellen mit diesen Farbstoffen keine Probleme haben, sehen Kritiker unter anderem einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Azo-Farbstoffen, zum Beispiel in knallbunten Süßigkeiten, und Hyperaktivität. Auch allergische Symptome sind möglich.

Dem Europäischen Parlament reichten diese Befürchtungen aus: Seit Mitte 2010 müssen Lebensmittel mit Azofarbstoffen auf der Verpackung den Warnhinweis tragen, „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“ Verbraucherschützer begrüßen die Entscheidung als ersten Schritt, fordern aber eigentlich ein vollständiges Verbot von Azo-Farben.

Alternativen gibt es: Mittlerweile werden verstärkt Farbstoffe aus Früchten und Gemüse zum Färben von Süßigkeiten und anderen Nahrungsmitteln eingesetzt. Der Blick auf das Kleingedruckte hilft da weiter.

  •  Pestizide

Immer wieder werden bei Stichproben Grenzwertüberschreitungen von Pestiziden entdeckt.

Die Stoffe finden sich später im Blut und im Fettgewebe und gelten als Hormonstörer. Welche Folgen der tägliche Konsum von mit Pestiziden behandeltem Obst und Gemüse hat, ist weitgehend unbekannt.

Anzeige