Künstliche oder natürliche Vitamine?

 Der Gesundheitsnutzen vieler Nahrungsmittel hängt stark von ihrer Fähigkeit ab, Oxidations-Prozesse im Körper zu stoppen oder zu verlangsamen. Natürliche Vitamine, die in Obst und Gemüse ihre antioxidative Wirkung entfalten, gibt es auch in künstlicher Form und werden dann zum Beispiel als Multivitamin-Tabletten angeboten. Doch wie wirkungsvoll sind solche Zusätze überhaupt?

So hat man die antioxidativen Fähigkeiten eines Apfels (immer mit Schale) bis vor kurzem eher für gering gehalten. Denn ein mittelgroßes Exemplar enthält ungefähr nur rund 10 bis 15 Milligramm (mg) Vitamin C, also ungefähr ein Zehntel der Menge, die in einer durchschnittlichen Multivitamintablette mit 120 mg Vitamin C steckt.

Es zählt der ganze Apfel

Doch nur auf den Vitamin C Gehalt zu achten, macht aber wenig Sinn. Es zählt vielmehr immer der ganze Apfel. Und da ist man durch aktuelle Forschungen mittlerweile ein ganzes Stück klüger geworden.

So entspricht die antioxidative Wirkung eines einzigen Apfels der Menge von annähernd 2000 Milligramm (zwei Gramm!) synthetischem Vitamin C. Hinzu kommt: Wir können ohne Angst drei, vier und noch mehr Äpfel pro Tag verzehren (wenn wir sie vertragen). Hingegen sollte man nicht versuchen, die entsprechende Vitaminmenge in Form von Pillen zu konsumieren – gesund ist das mit Sicherheit nicht.

Natürliche Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe ergänzen sich. Das kann keine Multivitamin-Tablette

Erklären lassen sich die antioxidativen Fähigkeiten eines Apfels durch das Zusammenwirken von sekundären Pflanzenstoffen wie etwa den Polyphenolen mit dem natürlich vorkommenden Vitamin C und anderen Vitaminen.

Fazit: Isoliert konsumierte Vitamine sind kein Ersatz für ganze Früchte. Und das gilt nicht nur für Äpfel.

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