Goldnetz-Verfahren: Wirksamkeit belegt

Frauen mit übermäßigen Monatsblutungen wird häufig immer noch die Gebärmutter entnommen. Doch ihnen kann in vielen Fällen deutlich schonender geholfen werden – mit dem Goldnetz-Verfahren. Das Grundprinzip beruht darauf, lediglich die Schleimhaut der Gebärmutter (Endometrium) zu veröden oder zu entfernen, so dass sich im monatlichen Zyklus keine neue Schleimhaut mehr aufbauen kann und die Blutung auf ein normales Maß verringert wird oder ganz ausbleibt.

Die modernste und effektivste Methode dieser als Endometriumablation bezeichneten Therapie ist das sogenannte Goldnetz-Verfahren. Dabei wird eine Elektrode (das Goldnetz) in die Gebärmutter eingeführt. Das Goldnetz entfaltet sich dann dort, schmiegt sich an die Gebärmutterschleimhaut an, und mit Hilfe eines Hochfrequenzstroms wird die blutungsverursachende Schleimhaut anschließend kontrolliert verödet.

Goldnetz-Methode mit hoher Erfolgsrate

Die Erfolgsrate der Goldnetz-Methode sei sehr gut, erläutert Dr. Söder, so der Mainzer Gynäkologe Dr. Rüdiger Söder, dessen Schwerpunkt die operative gynäkologische Endoskopie ist. Den damit behandelten Patientinnen konnte in mehr als 97 Prozent der Fälle eine unnötige Entfernung der Gebärmutter erspart werden.

Söder beruft sich dabei nicht nur auf umfangreiche Erfahrungen aus seiner eigenen Praxisklinik sondern auch auf die Ergebnisse klinischer Studien und die Tatsache, dass mit dem Goldnetz-Verfahren weltweit bereits rund einer Million Frauen geholfen werden konnte.

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In vielen Ländern wird der Eingriff von den Kassen übernommen

Während das Verfahren in den USA, Kanada sowie europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz längst zur Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen geworden ist, hinke man dieser Entwicklung in Deutschland noch erheblich hinterher, beklagen sowohl Dr. Söder als auch Sanitätsrat Dr. Werner Harlfinger, der Vorsitzende des Berufsverbands der Frauenärzte in Rheinland-Pfalz.

Trotz vorhandener Studien zur Wirksamkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit würden die Sachkosten für das Goldnetz-Verfahren in Deutschland bisher nicht automatisch von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Obwohl die ärztliche Leistung der Endometriumablation abgerechnet werden könne, müssten die Patientinnen momentan bei ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Übernahme der Sachkosten stellen oder die Kosten für das Goldnetz, trotz bestehender Krankenversicherung, selbst bezahlen.

Private Kranken-Versicherungen übernehmen Kosten

Im Rahmen dieser Kostenübernahmeanträge, so Rüdiger Söder, werden die Sachkosten von einigen Kassen übernommen. Mit den privaten Kranken-Versicherungen hingegen gebe es überhaupt keine Probleme, sie bezahlten den Eingriff inklusive der Sachkosten anstandslos.

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