Fermentierte Lebensmittel: Tempeh, Sufu, Natto und effektive Mikroorganismen / Die Hintergründe der asiatischen Ernährungsheilkunde – Teil 3

Andere fermentierte Lebensmittel, die in Asien beheimatet sind und auch bei uns auf immer mehr Zuspruch stoßen (insbesondere bei Vegetariern) sind z. B. Tempeh, Sufu und Natto.

Tempeh stammt ursprünglich aus Indonesien und besteht aus fermentierten Sojabohnen. Tempeh gilt aufgrund der Bekömmlichkeit als ernährungsphysiologisch wertvoll.

Bei Sufu handelt es um fermentierten Tofu (aus Soja gemachter Quark), der insbesondere in China gerne gegessen wird.

Effektive Mikroorganismen

Natto kommt aus Japan und wird aus gekochten Sojabohnen hergestellt, die mit einem speziellen Pilz geimpft werden. Dabei entstehen insbesondere Enzyme und Vitamin B12.

Ebenfalls in Japan entdeckt wurden die „Effektiven Mikroorganismen“, kurz EM. Die Mischung besteht hauptsächlich aus Milchsäurebakterien und Hefen und wurde von dem Agrarwissenschaftler Teruo Higa von der Ryukyu Universität in Okinawa vor gut 40 Jahren auf den Markt gebracht. Die EM-Technologie wird insbesondere im Gartenbau und in der Ökolandwirtschaft zur Bodenverbesserung eingesetzt. Aber auch EM-Getränke sind auf dem Markt. Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser, sowie einer Mischung aus Zuckerrohrmelasse, Hefeextrakt, Korallenkalzium und Magnesiumchlorid.

Algen sind eine exotische Delikatesse

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Noch keinen Siegeszug durch hiesige Mägen haben Algen angetreten. Zwar essen wir sie fast täglich, aber dann meist ohne es zu wissen als hochverarbeitete Lebensmittelzusatzstoff wie Agar, Alginat und Carrageen, die unter anderem als Verdickungsmittel von der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt werden.

Wenn Algen in Algenform auf den Tisch kommen, dann eher als exotische Delikatesse oder weil wir in einem Spezialitätenrestaurant essen. Lediglich die Norialge hat es zu einiger Bekanntheit gebracht, nämlich als Bestandteil der Maki-Sushi-Rollen die es mittlerweile auch im Kühlfach von Supermärkten gibt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Algen schon seit 5000 Jahren eingesetzt: zum Beispiel gegen hohen Blutdruck, zuviel Cholesterin und bei Magenproblemen; aber auch die antibakteriellen Wirkungen von Algen macht man sich zunutze.

Algen als Nahrungsergänzungsmittel

Ihr hoher Mineralstoffgehalt, der je nach Art bei bis zu 35 Prozent liegen kann (getrocknet), hat in den letzten Jahren das Interesse an Algen als Nahrungsergänzungsmittel wachsen lassen. Es gibt sie in Pulverform, als Kapseln oder Tabletten.

Doch diese Art der Nahrungsergänzung ist nicht ganz unproblematisch. Nämlich dann, wenn der Jodgehalt übermäßig hoch ist. Der tägliche Jodbedarf liegt bei 0,2 mg. Allein 5 bis 8 mg enthält 100 Gramm getrocknete Nori-Alge. Andere Speisealgen kommen auf 100 mg pro 100 Gramm und mehr, insbesondere die Braunalgen Kombu und Wakame. So kann die Jodkonzentration in Kombublättern bis zu 40.000 mal so hoch sein wie im umgebenden Meerwasser. Auch wenn die Algen bei der Zubereitung bis zu 90 Prozent  des Jodgehaltes verlieren, sollte man das Problem nicht verharmlosen. Zwar können Jodgaben in Jodmangelgebieten sinnvoll sein (gilt für weite Teile Europas), ein plötzlicher Jodschub sollte trotzdem vermieden werden.

Lesen Sie alle Teile des Berichts

  1. Shiitake: Ein Pilz der schmeckt und heilen kann

  2. Krebsbehandlung: Vorsicht vor pulverisierten Heilpilzen als Kapseln oder Pillen

  3. Fermentierte Lebensmittel: Tempeh, Sufu, Natto und effektive Mikroorganismen

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