Cholesterinwerte natürlich senken. Insbesondere das LDL-Cholesterin Die sekundären Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse helfen dabei

In Obst und Gemüse stecken viele Pflanzenstoffe, die Cholesterinwerte natürlich senken. Garantiert ganz ohne Nebenwirkungen.

  • Lignane

Sie senken zum Beispiel das schlechte LDL-Cholesterin. Als Ausgangssubstanz des Zellwandbestandteil Lignin sind diese sekundären Pflanzenstoffe in großen Mengen in den Randschichten von Getreide und Samen enthalten. Besonders gute Quellen sind: Lein-, Flohsamen (geschrotet, Trinken nicht vergessen) und Weizenkleie.

  • Saponine

Durch die Bindung des Cholesterins im Darm verhindern die sogenannten Saponine die Aufnahme ins Blut. Besonders reich an diesen sekundären Pflanzenstoffen sind Hülsenfrüchte, allen voran Kichererbsen und Sojabohnen, die allein fünf verschiedene Saponine enthalten und so ganz natürlich erhöhte Cholesterinwerte senken.

  • Flavonoide

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Gute Quellen sind zum Beispiel Sellerie, Paprika, Zwiebeln, Äpfel, grüner Tee, Grapefruit, Heidelbeeren, Brokkoli und Rotwein. Flavonoide verbessern die Fließfähigkeit des Blutes und senken das LDL-Cholesterin. Das gute HDL-Cholesterin bleibt unberührt.

  • Andere gute Quellen

Ballaststoffe haben einen direkten Einfluss auf die Cholesterinwerte, da sie die cholesterinreiche Gallensäure im Darm binden. Gute Cholesterinfänger sind das Pektin in Äpfeln und Quitten und Lignin in Birnen, Gemüse und Vollkorngetreide. Weitere natürliche Cholesterinsenker: frische Zwiebeln, Haferflocken (morgens als Müsli) und Knoblauch.

Natürliche Pflanzensterine sind besser

Pflanzliche Sterine (auch Phytosterine genannt) sind chemisch ähnlich aufgebaut wie das Cholesterin. Wenn beide Substanzen im Dünndarm angekommen sind, behindern die pflanzlichen Sterine die Aufnahme des Cholesterins, es wird regelrecht verdrängt. Die Menge des Cholesterins, die über den Darm in den Blutkreislauf eintritt, wird dadurch geringer. Gleichzeitig wird aber der Organismus durch die Pflanzensterine angeregt, selbst mehr Cholesterin herzustellen, die sogenannte Eigensynthese nimmt zu. Doch unterm Strich verringert sich die Gesamtcholesterinmenge, weil der Körper es nicht schafft, den durch die Pflanzensterine ausgelösten Cholesterinverlust wieder auszugleichen.

Studien zeigen, dass mit Pflanzensterinen angereicherte Margarine nach drei bis vier Wochen (täglich 3 bis 6 bestrichene Scheiben Brot) den Cholesterinspiegel um ca. 7 bis 10 Prozent senken kann. Gesenkt wird dabei insbesondere das schlechte LDL-Cholesterin. Das gute HDL-Cholesterin bleibt so gut wie unbeeinflusst. Die sogenannten Triglyzeride, die als eigenständiger Auslöser für verschiedene Stoffwechselkrankheiten gelten, bleiben ebenfalls gleich. Erhöhte Triglyzeridwerte können insbesondere die Bildung von Thrombosen und die Arterienverkalkung fördern.

Bei einer Ernährungsumstellung mit weniger Fett und viel Obst und Gemüse ohne Sterinzusätze können ebenfalls ganz natürlich erhöhte Cholesterinwerte gesenkt werden – um bis zu 15 Prozent.

  • Zugesetzte Sterine sind nicht "natürlich"

Doch Pflanzensterine, mit denen cholesterinsenkende Produkte angereichert werden, sind alles andere als natürlich. Sie sind das Ergebnis eines aufwändigen chemischen Herstellungsprozesses. Ausgangsstoffe können Sonnenblumen- oder Sojaöl sein. Aber auch Tallöl, das bei der Herstellung von Zellstoff (Papierindustrie) in großen Mengen anfällt, wird gerne genommen.

  • Besser: Natürliche Sterine zum Beispiel aus Nüssen, Hafer und Hülsenfrüchten senken ebenfalls das LDL-Cholesterin

Rein chemisch macht es nämlich keinen Unterschied, aus welcher Quelle sich die Hersteller von Pfanzensterinen bedienen. Wer als Konsument trotzdem ein ungutes Gefühl hat, kann bei seiner Ernährung auch auf Obst, Gemüse oder Nüsse mit hohen Pflanzensterinwerten zurückgreifen.

Reich an pflanzlichen Sterinen sind insbesondere Nüsse; auch Getreide (hier insbesondere Hafer), Hülsenfrüchte und Soja (insbesondere natives Sojaöl) sind eine ergiebige Quelle.

  • Kochen erhöht den natürlichen Steringehalt von Gemüse

Interessant ist: Vor einigen Jahren wies Jacques Kaloustian von der Universität Marseille in Frankreich nach, dass das Kochen (ca. 30 Minuten) von Gemüse den Steringehalt der Pflanzen erhöht. Alle von ihm untersuchten Gemüsesorten profitierten davon: Bohnen, Sellerie, Kohl, Zucchini, Karotten, Blumenkohl, Zwiebeln. Und auch Pfeffer als Gewürz wies nach dem Kochen höhere Sterinwerte auf. Somit: Auch die Art der Zubereitung hat Folgen für den Cholesterinspiegel.

Wir unterstellen einfach mal: Viele andere nicht untersuchte Gemüsesorten profitieren ebenfalls davon. Da isst man doch die nächste Gemüsesuppe gleich mit anderen Augen . . .

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